Lehm als Baustoff trägt durch eine natürliche Regulierung der Luftfeuchtigkeit maßgeblich zur Verbesserung des Raumklimas dar und lässt sich aufgrund seiner plastischen Formbarkeit und Bindekraft vielseitig beim Bauen einsetzen.
Mittels natürlicher Zusatzstoffe wie Hobelspäne, Hanffasern oder Stroh können dabei in verschiedenen Einsatzgebieten Eigenschaften wie Wärmedämmung, Wärmespeicherung, Elastizität oder auch Festigkeit erzielt werden.
Die Lehmbauarchitektur hat in Europa eine lange Geschichte und bietet faszinierende Möglichkeiten, moderne Wohnansprüche ästhetisch mit der Natur zu vereinigen.
Insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Lehmbauweise häufig eingesetzt, um neben der Verringerung des Holzbedarfes auch die feuerfesten Eigenschaften des Baustoffes zu nutzen.
Lehm ist ein Baustoff mit einer ausgezeichneten Energiebilanz. Lehm kann häufig regional bezogen werden, lange Transportwege werden gespart. Zur Verarbeitung als Baustoff benötigt er so gut wie keine Energie und die Entsorgung ist problemlos.
Als Baustoff verbessert Lehm entscheidend das Raumklima: aufgrund seiner sehr guten feuchteregulierenden Eigenschaften- Lehm speichert zu viel Raumfeuchte und gibt bei zu trockener Raumluft Feuchte ab- ist er für ein gesundes Wohnklima der optimale Baustoff.
Lehm läßt sich beim Hausbau auf verschieden Art einsetzen: Als Lehmputz für Innen- und Aussenwände, als Lehmputz auf Strohballenwänden zum Schutz vor Insekten, Feuer und Nässe, als Stampflehm für Böden und Wände und als Lehmsteine und Lehmbauplatten für Wände.
Eine Vielzahl verschiedener Zusätze wie Stroh- oder Holzhäcksel, Hanffasern oder Hobelspäne sorgen für unterschiedliche Festigkeiten, Elastizität oder wärmedämmende / wärmespeichernde Eigenschaften.
Inzwischen bieten verschiedene Hersteller ein großes Sortiment an unterschiedlichen Lehmsorten an, mit denen sich abwechslungsreiche Oberflächen erzielen lassen.
Gut zu verarbeiten sind die gefärbten Lehmfeinputze z.B. von Lesando, die sich in vielen Farbtönen mischen lassen und durch Zusätze von Cellulosefasern und Pflanzenstärke sehr geschmeidig sind. Etwas puristischer aber dafür weniger abriebfest sind die allein durch zugesetzte Sande eingefärbten Lehmfeinputze von Tierrafino.
Durch zusätzliche Beimischungen von Strohhächsel, Perlmuttplättchen oder Goldglimmer lassen sich zudem interessante Effekte erzielen. Lehm läßt sich übrigens auch sehr gut streichen z.B. mit einer Lehmfarbe oder auch mit diffusionsoffenen Silikatfarben.
Wichtig bei der Verarbeitung von Lehmputzen ist der richtige Untergrund, um eine ausreichende Haftung sicherzustellen und Rissbildung zu vermeiden.