| Nutzung | Büro- und Betriebsgebäude für den Abwasserverband |
| Bauzeit | 2023-2025 |
| Nachhaltigkeit /Klimaschutz | regionale Baustoffe, Strohballendämmung, lokales Bauholz, Recycling-Beton, Schaumglasschotter, Lehm |
| Planung und Bauleitung | Shakti Haus, Dipl. Ing. S. Körner & Dipl. Ing. T. Schäberle |
| Energiestandard | Passivhausstandard für Außenbauteile |
| Nutzungsfläche | 310m² |
| Energienutzung | BHKW Klärschlamm, Lüftungsanlage |
| Ort | Asselbrunn 33 in 64720 Michelstadt |
| Fotos | Shakti Haus, Axel Hartmann Fotografie |
Es handelt sich um den Neubau eines Büro- und Betriebsgebäudes für den Michelstädter Abwasserverband AVMM. Mit rund 20 Mitarbeitenden war das bestehende Gebäude zu klein geworden. Der Anbau von rund 310m² Nutzungsfläche biete Raum für weitere Betrieb- und Büroräume sowie einen großen Besprechungsraum.
Da der Abwasserverband in Bezug auf die Nachhaltigkeit seiner Wirtschaftsweise eine Vorreiterrolle spielt (erste Anlage in Hessen zur Phosphatrückgewinnung aus Abwässern), soll auch der Neubau des Gebäudes in einer zukunftsweisenden, nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauweise erfolgen.
Daher fiel die Wahl auf eine Holzständer-Rahmenbauweise mit Strohballendämmung, durch die eine negative CO2-Bilanz erreicht werden kann.
Die Holzständer-Rahmenbauweise mit Strohballendämmung ist nicht nur das erste strohballengedämmte öffentliche Gebäude in Hessen, sondern zeigt auch durch den Einsatz lokaler nachwachsender Rohstoffe, wie eine klimaschonende, CO2-minimierte Bauweise, umgesetzt werden kann. Als Pilotprojekt im Odenwaldkreis soll das Gebäude zudem regionale Wirtschaftskreisläufe aktivieren und Impulse setzten für ein nachhaltiges, klimaschonendes und regionales Wirtschaften.
Die Holzkonstruktion für Dach, Wände, Geschossdecken und Fassade besteht zu fast 100% aus dem Holz des Michelstädter Forstes. Insgesamt wurden ca. 130m³ Fichte- und Douglasienholz zu Bauholz verarbeitet. Die 1200 Strohballen für die Wand- und Dachdämmung stammen vom Landwirt aus dem Nachbarort. Die Vorfertigung des Holzbaus einschließlich der Strohballendämmung durch eine lokale Zimmerei fand auf dem Werksgelände selbst statt. Die 10 Fassadenflächen aus lasierten Douglasie Brettern wurden leicht geneigt eingebaut, um die Hölzer vor Regen zu schützen und damit die Lebensdauer der Fassade zu erhöhen.
Die Gründung erfolgte mit Recycling-Beton auf einer Schaumglasschotterdämmung.
Lehmputze, Verschnittholz, Ziegenhaarteppiche und Kautschukböden wurden für den hochwertigen Innenausbau eingesetzt und bieten den Mitarbeitenden ein nachhaltiges Wohlfühlambiente.
Ein abgestimmtes Heizungskonzept mit einer Wärmeversorgung über das betriebseigene Blockheizkraftwerk und einer Lüftungsanlage mit natürlicher Rückkühlung mittels Erdwärmetauscher hält langfristig den Energieverbrauch des Gebäudes sehr niedrig.
Die Rückbaubarkeit ist durch die Auswahl der eingesetzten Baustoffe schadstofffrei und – energiesparend umsetzbar.
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